Ich möchte Dir in diesem Blogbeitrag aufzeigen, was Stress ist, wie Dein Körper darauf reagiert und was Du selbst dafür tun kannst, um gelassener in einer Stresssituation zu reagieren. Ich hoffe, ich kann Dich mit dem Einen oder anderen Ansatz etwas zum Nachdenken anregen.
Was ist Stress eigentlich?
Stress bezeichnet die eigene körperliche und psychische Reaktion sowie die wahrgenommene Belastung durch bestimmte äußere Reize (Stressoren). Stress dient dazu sich an verändernde Situationen und Umweltbedingungen anzupassen. Menschen brauchen Stress. Ohne die Bewertung von äußeren Reizen wären wir nicht überlebensfähig. Der Körper schüttet dabei Hormone aus, die unsere Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit steigern und somit helfen, die stressige Situation zu überstehen.
Hört man zum Beispiel einen lauten Knall, schreckt man auf und orientiert sich woher das Geräusch kam. Dieses Aufschrecken und abschätzen, ob dieser Knall für einen selbst bedrohlich sein könnte oder nicht, ist das, was man unter Stress versteht. “Fight or Flight” – Kämpfen oder Fliehen, so nennt man dieses evolutionär tief verankerte Verhalten. Unser Organismus befindet sich in diesem Zustand in Alarmbereitschaft und ist bereit, schnell zu reagieren. Dein Nervensystem ist für kurzen, punktuellen Stress gemacht. Chronischer Stress ist, dass du deinem Gehirn über längere Zeit simulierst, dass du in einem Überlebenskampf bist.
Es gibt verschiedene Stressoren. Meistens handelt es sich um: Psychischen Stress (innere, mentale und soziale Stressoren) und /oder physischen Stress (Überarbeitung, falsche Ernährung). Es ist wichtig, die Stressoren zu erkennen um Strategien zu entwickeln, damit sich dein Leben wieder leicht anfühlt.
Was verursacht Stress?
Da wir im 21. Jahrhundert selten Mammuts oder Löwen ausgesetzt sind, die uns in einen Überlebenskampf ziehen, zählen zu den heutigen Stressoren z.B.: Ein übervoller Kalender und ellenlange To-Do-Listen
Finanzielle Sorgen
Permanente Erreichbarkeit
Vergleichen mit anderen
Die Balance zwischen Elternsein und Arbeit
Negative Nachrichten, wie Krieg, Inflation, Krankheiten etc.
Ängste aller Art
Leistungsdruck
Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Stressoren. Was den einen stark reizt, lässt den anderen kalt. Das liegt an der unterschiedlichen Bewertung des Reizes. Jemand, der empfindlich auf bestimmte äußere Reize reagiert, bewertet diese als relevanter und ist dementsprechend gestresster. Menschen, für die z.B. Pünktlichkeit sehr wichtig ist, können sich sehr gestresst fühlen, wenn morgens der Bus nicht kommt. Anderen ist Pünktlichkeit nicht so wichtig und sie bleiben innerlich ganz entspannt. Auch kommt es auf die eigene mentale Verfassung an.
Reize können jedoch nicht nur negativ bewertet werden. Positiver Stress (Eustress) gibt es ebenfalls und wird als angenehm empfunden.
Ein Beispiel für Eustress ist zum Beispiel das Gefühl vor dem ersten Kuss oder unmittelbar vor der Hochzeit. Auch die Anspannung vor Wettkämpfen oder Prüfungen ist positiv, denn sie bringt Dich dazu, gute Leistungen zu erzielen.
Was passiert bei Stress im Körper?
Damit Stress erlebt werden kann, müssen zunächst äußere Reize über die Sinnesorgane wie Augen, Ohren oder Nase wahrgenommen werden. Diese Reize werden dann an bestimmte Areale im Gehirn weitergeleitet, die diese Reize analysieren und bewerten. Je nachdem, welche Gedanken wir nun über diesen äusseren Reiz hegen, entsteht die entsprechende Emotion dazu.
Eines dieser wichtigen Areale ist die Amygdala. Sie ist das Angstzentrum des Gehirns und spielt ebenfalls bei der Verarbeitung von Emotionen eine große Rolle. Sie wird aktiviert, wenn unser Gehirn eine neue Situation als potenziell gefährlich interpretiert. Als Reaktion auf bedrohliche Reize setzt die Amygdala dann die Stresshormone Cortisol und Adrenalin frei, was dafür sorgt, dass der Blutdruck steigt, die Muskeln sich anspannen und die Atmung schneller und flacher wird.
Damit der Körper schnell auf Gefahren reagieren kann und Energie spart, werden die Verdauung und die sexuellen Funktionen zu dieser Zeit gehemmt. Weiterhin wird vermehrt Blut in die Muskeln geleitet und der Blutzuckergehalt erhöht, um die Sauerstoffaufnahme der Muskelfasern und die Energieleistung zu optimieren.
Was sind die Symptome und Folgen von negativen Stress?
Typische Symptome können sein: Reizbarkeit, Nervosität Erschöpfung Gedankenkarusell Überforderung Schlafprobleme Verspannungen Gedächtnis und Konzentrationsprobleme Magen-Darmprobleme Kopfschmerzen Black Outs
Kann man Stress vorbeugen? Gedanken vorbeugen ist wohl der bessere Ausdruck. Wie sagte Buddha so schön:
«Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf äussere Einflüsse und deshalb ist für mich, der wahre Schlüssel zur Stressreduktion, Deine Gedanken zur Ruhe zu bringen und dich in die Beobachterrolle zu versetzten. Wenn es in Deinem Kopf ruhig ist, kannst Du klar denken und handelst aus Deinem Herzen. Wie wir oben gelernt haben, ist Stress eine Wahrnehmung auf äussere Reize. Wenn Du gerade schon viele Gedanken im Kopf hast, wie Sorgen oder Ängste, nimmst du eine Situation vielleicht ganz anders wahr, wie wenn Du in einem entspannten Zustand wärst.
Ein Beispiel:
Die Situation: Dein Partner/in, Mann/Frau hat gesagt er/sie würde kochen und mit dem Kind für den Test lernen. Du kommst nach Hause und es ist weder gekocht noch wurde für den Test gelernt. Von der Unordnung in der Küche vom Mittagessen, wollen wir gar nicht reden. Deine Stimmungslage und Reaktion: Variante 1: Du hattest einen harten Arbeitstag, bist körperlich etwas angeschlagen und hast noch den Bus verpasst. In Deinem Kopf raucht es bereits und mit Deinen Gefühlen bist Du bereits im Keller. Was meinst Du wie Du reagierst? Variante 2: Du hattest einen angenehmen Arbeitstag, mit einem tollen Mittagessen, Du bist einfach Happy. Was meinst Du wie Du jetzt reagierst?
Du siehst, wir können auf die genau gleiche Situation völlig verschieden reagieren. Es kommt somit sehr auf unsere Stimmung an und was erzeugt die gute oder schlechte Stimmung? Genau, Deine Gedanken. Du bist jeweils nur 1 Gedanke davon entfernt, die Situation neu zu beurteilen. Dies erzeugt doch eine riesen Freiheit, wenn wir wissen, dass WIR alleine die Macht haben, eine Situation anders wahrzunehmen und unsere Gefühle selbst steuern können.
Was dir zusätzlich helfen kann, in die Ent-spannung zukommen. Körper: genügend Schlaf, Pausen einlegen, Bewegung, Ernährung, viel Wasser trinken, Achtsamkeit, Meditation. Psyche: Zeit für sich nehmen, Musik hören, Handy aus, mit Freunden was unternehmen. Einen Spaziergang machen.
Übungen:
Haltung ändern: Blicke in die Ferne und erhebe dein Kinn, wie ein König breitest Du deine Schultern aus. Dein Rücken ist gerade und Du läufst stolz daher.
Wenn Du das nächste Mal ängstlich oder wütend bist, lächle und zwar richtig übertrieben grinsen. Glaube mir, deine Stimmung wird sich innerhalb von 1-2 Minuten ändern.
…denn Deine Haltung hat eine Auswirkung auf Deine Emotionen und Diese wiederum auf Deine Gedanken. Falls Du mehr erfahren möchtest, wie Du Deine Gedanken zur Ruge bringst und Du wieder Der Chef Deiner Gedanken werden möchtest, dann freue ich mich, Dich auf diesem Weg begleiten zu dürfen.